Morbus Crohn / Colitis ulcerosa

Diese beiden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) werden typischerweise durch spezialisierte Internisten (Gastroenterologen) diagnostiziert, behandelt und im Verlauf kontrolliert.

Der Proktologe kommt immer dann hinzu wenn die Erkrankung den After befällt:

Colitis ulzerosa:

Die Erkrankung befällt nur Schleimhaut des Dickdarmes und kann neben schwersten Verläufen (mit geplatzen Darm) auch nur milde Verlaufsformen annehmen. Nicht selten ist nur der unterste Teil des Mastdarmes betroffen (Proctitis ulcerosa oder distale Colitis ulcerosa) und Patienen kommen mit Afterblutungen zu uns. Wenn durch Darmspiegelung gesichert wurde, dass tatsächlich nur im Afterbereich eine Entzündung vorliegt, kann die Behandlung auch alleine durch den Proktologen z.B. durch entzündungshemmende Zäpfchen erfolgen.

Morbus Crohn:

Die Crohnerkrankung ist eine leider viel komplexere Erkrankung, mit oft schwierigen Verläufen. Der gesamte Magendarmtrakt kann betroffen sein von der Oberlippe bis zum After. Durchfälle und Bauchschmerzen sind typisch. Am häufigsten erkrankt das letzte Stück des Dünndarmes (Terminales Ileum). Davon rührt auch ein älterer Name des Morbus Crohn: Ileitis terminalis. Bei bis zu 20% der Crohnpatienten ist aber ausschließlich der After betroffen. V.a. Fistelerkrankungen mit Abszessen treten hier auf. Durch die Abszesse und die hierdurch erforderlichen Operationen ist der Schließmuskel gefährdet. Ein erfahrener proktologischer Chirurg ist hier gefordert.