Hämorrhoiden

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden hat jeder. Sie sind ein natürlicher Teil unseres Afterschließapparates. Als Gefäßpolster liegen sie ringförmig unter der Mastdarmschleimhaut oberhalb des Afterkanales und helfen beim Feinverschluss des Afters. Wenn von Hämorrhoiden gesprochen wird, sind damit meist vergrößerte oder tiefer getretene Hämorrhoiden gemeint, die Beschwerden verursachen. Man spricht dann von einem Hämorrhoidalleiden.

 

Die verschiedenen Stadien

Symptome

Typische Beschwerden sind anale Blutungen (hell, am Papier beim Abwischen oder auch Blut auf dem Kot, gar tropfende, Blutungen), Nässen und quälender Juckreiz am After, ein Gefühl austretender Knoten oder ein Druckgefühl am/im After.

Wer ist betroffen

Vergrößerte Hämorrhoiden sind eine Zivilisationskrankheit, d.h. viele sind betroffen. Probleme können etwa ab dem 20. Lebensjahr auftreten. Frauen und Männer sind etwa gleich oft betroffen. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 3,5 Millionen Hämorrhoidenbehandlungen durchgrführ und etwa 50.000 Operationen durchgeführt.

Wie Hämorrhoiden Probleme entstehen

Die Ursachen des Hämorrhoidalleidens sind weitgehend ungeklärt. Symptomatische Hämorrhoiden sind eine langsam voranschreitende Erkrankung, die in vier Stadien (Grad 1-4)  eingeteilt wird.

Was ähnliche Symptome machen kann

Häufiges ist häufig, aber die o.g. Beschwerden sind nicht immer auf Hämorrhoiden zurückzuführen. Ähnliche Beschwerden können u.a. auch von einem Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) oder tief sitzenden Mastdarmkrebs verursacht werden. Schwerwiegendere Erkrankungen müssen also ausgeschlossen werden.

Therapie

Salben und Zäpfchen zur Behandlung des Hämorrhoidalleidens sind in der Apotheke frei verkäuflich und können die Beschwerden lindern. Die Ursache der Beschwerden wird hierdurch nicht behoben. Schmerzarme und wirkungsvolle Maßnahmen, die in unserer Praxis durchgeführt werden (Ligatur, Verödung), verkleinern die Hämorrhoiden und vermeiden das Tiefertreten der vergrößerten Gefäßpolster. In der Regel können hierdurch die Beschwerden behoben werden. Leider ist der Effekt der Behandlung manchmal nur temporär d.h. die Beschwerdefreiheit hält manchmal nur einige Monate, oft aber auch Jahre an. Dann muss die Behandlung wiederholt werden.

Fortgeschrittene Hämorrhoidalleiden können nur durch eine Operation behandelt werden. Hierbei werden Methodern die Hämorrhoidengewebe weschneiden (konventionelle Hämorrhoidenoperationen) von solchen unten Eingriffen unterschieden, die das Hämorrhoidengewebe verkleinen (minimalinvasive Hämorrhoidenoperationen)

Die Operation kann langfristig die Hämorrhoiden so verkleinern bzw. lokal entfernen, dass eine Heilung erzielt wird. Leider können Probleme mit Hämorrhoiden aber auch hierbei nach Jahren wieder auftreten.

Nicht verwechseln mit Perianalthrombosen:
Dies sind Knoten, die durch Einbultung oder Thrombose in den Unterhautvenen am Afterrand entstehen. Fälschlich wird hier der Begriff äußere Hämorrhoiden benutzt (Im engl. Sprachraum gilt „external hemorrhoids“ immer noch als medizinisch korrekte Bezeichnung).